Das Bild der Schweiz im Schweizer
Film
Kurs an der EB Wolfbach (1990 und 1994) von Felix
Aeppli
Dr. phil., Historiker,
Filmexperte & Stonologe, CH-8055 Zürich
Jeder Film spiegelt seine Entstehungszeit, sei es bewusst,
sei es unbewusst. Wir diskutieren die Entwicklung über mehrere Jahrzehnte
anhand von Filmausschnitten auf Video. Welche Schweiz gerät ins Blickfeld der
Filmschaffenden? Welche Konflikte werden aufgegriffen, welche Lösungen
angeboten? Gibt es einen Wandel der Themen? Lassen sich tabuisierte Bereiche
ausmachen? Antworten auf diese Fragen ergeben sich aus der Filmanalyse.
Vom "schweizerischen Film" zum "Schweizerfilm": Füsilier Wipf (Leopold Lindtberg/Hermann Haller, 1938),
ein Schlüsselfilm in jeder Hinsicht
Die Versuchsphase der
dreissiger Jahre
- Internationaler Bergfilm à la Max Iklé: Die weisse Majestät
(Anton Kutter/August Kern, 1933)
- Aufklärungsfilme: Frauennot - Frauenglück (Eduard
Tissé, 1930)
- Anti-kommunistsiche Hetze: Die rote
Pest (Franz Riedweg, 1938)
Umgang mit bildlichen Darstellungen - Inhalt,
Form und Rezeption
- Beispiel: Vues de Suisse a.k.a. Le
cinématographe Lumière en Suisse (Albert Promio,
1896)
- Inhaltsanalyse:
Grossbürgertum in der Freizeit, Sonntagsmalerei, Folklore
- Wirkungsanalyse:
ungeschnittener Film [Ausnahme: Evian], aber sämtliche Einstellungen sind
schon da! Film als bewegtes Bild
- Rezeptionsanalyse: Wie wirkt der Film auf uns? Warum sind wir
hier aufmerksamere Zuschauende?
Zensur und Selbstzensur:
Wilder Urlaub (Franz Schnyder, 1943)
Flüchtlingspolitik im Zeichen des
kosmopolitischen Humanismus:
Marie-Louise (Leopold Lindtberg, 1944) und Die letzte Chance (Leopold Lindtberg, 1945)
Menschlichkeit oder Antikommunismus?
Die Vier im Jeep (Leopold Lindtberg, 1951)
Im Schatten des
Kalten Krieges: Polizischt Wäckerli
(Kurt Früh, 1955)
Der Aufbruch von 1968:
Hommage (Kurt Gloor, 1968) und Chicorée (Fredi
M. Murer, 1966)
Der dokumentarische Blick auf die Heimat: Wir Bergler in den Bergen (Fredi
M. Murer, 1974)
Fahren im Kreis: Messidor
(Alain Tanner, 1979)
Themenkreise und neue Formen der 80er
Jahren
- Die TV Sonntagabend-Unterhaltung: Konzert für
Alice (Thomas Koerfer, 1985)
- Das politische Interventionsvideo: Züri brännt
(Videoladen Kollektiv, 1980)
- Der hochpolierte Werbefilm: 800 Schritte
- Zürichs Mitte (Eckehard Munck, 1981)
- Der dokumentarischer Autorenfilm: Dani, Michi,
Renato und Max (Richard Dindo, 1987)
- Vermischung von Fiktion und Realität: Lüzzas Walkman
(Christian Schocher, 1989)
- Video-Performance/Szenenfilm: Das Messer im
Kompott (Muda Mathis/Käthe Walser, 1988)
Literatur
- Werner
Wider/Felix Aeppli: Der Schweizer Film 1929-1964: Die Schweiz
als Ritual. 2 Bände (Zürich: Limmat Verlag, 1981)
- Hervé Dumont: Geschichte des Schweizer
Films (Lausanne:
Cinémathèque suisse, 1987)
- Martin Schaub: Die eigenen Angelegenheiten, Jb.
Cinema, 29. Jg.,
1983
Felix Aeppli's Web-Dokumentation Schweizer Film und Film in der Schweiz
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